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Fest – und Feiertagskleidung der Frauen im Osterzgebirge (Altenberg) um 1830 bis 1850

 

Im Jahr 2011 habe ich begonnen zum Thema der fest- und Feiertagskleidung der Frauen im Osterzgebirge zu forschen. Mein Ziel war es, den Frauen des Knappenvereins Altenberg e.V. wieder die Teilnahme an den Bergparaden und Bergaufzügen des Sächsischen Landesverbandes zu ermöglichen.

Schnell musste ich feststellen, dass sich keine einheitliche „Tracht“ im herkömmlichen Sinne im Osterzgebirge entwickelt hatte. Aufgrund der demographischen Lage gab es auch keine richtige Fest- und Feiertagskleidung. Die vorhandenen Quellen in den Museen und Bibliotheken waren sehr dürftig, so dass ich erkannte, dass ich mein Ziel nicht allein erreichen kann und fachliche Hilfe benötigte.

Mit der Bitte um Unterstützung habe ich mich schließlich an die Hochschule für Bildende Künste Dresden – Fachbereich Theaterausstattung – Studiengang Kostümgestaltung gewandt. Frau Professorin Schoß – Jansen gelang es eine ihrer Studentinnen zu überzeugen, ihre Diplomarbeit zu diesem Thema zu schreiben. Zum Ende des Jahres 2013 begann die Zusammenarbeit mit Annegret Päßler. Uns einte das Ziel, das Projekt einer praktikablen Lösung zu zuführen.
Annegret Päßler konnte einerseits auf meine kleinen „Forschungsergebnisse“ zurück greifen, hat jedoch andererseits das Studium der Literatur und des Bildmaterials wesentlich erweitert, und auf Museen, Antiquariate, Traditionsvereine, mündliche und schriftliche Überlieferungen, heimatkundliche Sammlungen und Gesprächen mit Handwerkern ausgeweitet.
Daraus entstand schließlich ein wissenschaftlich begründetes Bild einer möglichen Fest- und Feiertagskleidung aus dieser Zeit.
Neben der Theorie hat Annegret Päßler begonnen, das Projekt praktisch umzusetzen. Sie hat ein Modell entworfen, dass den Anforderungen der Paradeordnung des Sächsischen Landesverbandes der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine in jeder Hinsicht Rechnung trägt. Das Kleid entspricht der Mode der damaligen Zeit und passt historisch korrekt zur Uniform bzw. dem Habit der Männer des Knappenvereins Altenberg e.V.. Es gibt eine Sommer- und eine Wintervariante, und bietet Schutz bei widrigem Wetter.
Das gelungene Ergebnis kann man am Ende des Beitrages betrachten. Nun gilt es das Projekt weiter zu führen und in der Praxis umzusetzen. Dazu wird sich in Kürze innerhalb des Knappenvereins Altenberg e.V. eine Frauengruppe bilden, die sich diesem Thema widmen wird.

Danke sagen möchte ich allen, die mich bei der Umsetzung dieses Projektes unterstützt und mir geholfen haben weiter an den Erfolg zu glauben.

Der Dank geht an den Freistaat Sachsen, der das Projekt finanziell fördert.
Bei der Hochschule für Bildende Künste Dresden und besonders bei Frau Professorin Schoß – Jansen möchte ich mich für die kritische und fachliche Unterstützung bei der Verwirklichung der Idee bedanken. Mir werden unsere frischen Dispute bei den Anproben und der Lösung der vielen „kleinen Probleme“ fehlen. Ich wünsche ihr eine gute Zeit und alles Gute in dem nunmehr beginnenden „UnRuhestand“.

Für die fachliche Unterstützung bedanke ich mich bei Frau Kerstin Hahn.

Einen ganz besonderen Dank richte ich an Anne Päßler, die mit großer fachlicher Kompetenz und einer schier unendlichen Geduld die theoretischen Grundlagen und das erste Kleid gefertigt hat. Die Note „Sehr gut“ ist der gerechte Lohn für diese Arbeit. Ich wünsche ihr weiterhin Erfolg im Beruf und alles Gute mit ihrer kleinen Familie.

Ein herzliches Dankeschön gilt der stets zuverlässigen und geduldigen Beisitzerin Andrea, die jedes noch so kleine Detail korrekt dokumentiert und damit einen Grundstein für den Erfolg des Projektes gelegt hat. Für die Geburt ihres Kindes wünsche ich ihr gleichfalls, wie für die Fortsetzung des Studiums Erfolg und alles Gute.

Ein besonderer Dank gilt auch meiner Frau Bodrich, die die Anproben so geduldig ertragen, und auch bei über 30°C das Winterkostüm tapfer getragen hat. Danke, dass Du an meine Idee geglaubt hast.

Nachfolgend einige Fotos mit dem Ergebnis der Arbeit.

Glück auf! Michael Bodrich


 

Sommerkleid mit Haube und Schürze
Foto: A. Päßler


 

Winterkleid mit Kappe und Schürze
Die Kappe soll aus Kaninchenfell gefertigt und das Kostüm durch einen Muff, ebenfalls Kaninchenfell, ergänzt werden:
Foto: A. Päßler


 

Bergmannspaar mit erfolgreicher und glücklicher Diplomandin Anne Päßler.
Zum Sommer- bzw. Winterkleid kann ein wetterfestes Umhängetuch getragen werden.
Foto: A. Päßler